CAB-Verfahren

Sekundärmetallurgisches Verfahren; dabei werden kalziumhaltige Verbindungen in die Pfanne geblasen und dadurch die Gehalte an Schwefel und nichtmetallischen Einschlüssen gesenkt.

Ein universales Desoxidations- und Entschwefelungsmittel ist CaSi (siehe Kalzium-Silizium). Bei der Desoxidation und Entschwefelung wird ausschließlich das Kalzium wirksam. Das Silizium dient als Trägerelement. Es bewirkt eine Erniedrigung des bei Stahlerzeugung hohen Dampfdruckes reinen Kalziums und wird im Stahl gelöst.

Die bei den Reaktionen des Kalziums entstehenden Produkte sind in der Schmelze flüssig, sie können zu größeren Einheiten koagulieren und scheiden sich gut ab. Insbesondere Kalziumaluminate zeichnen sich durch ein optimales Abscheidungsverhalten aus. In Fällen, in denen Aluminium eingesetzt werden kann, hat sich deshalb die kombinierte Al-CaSi-Desoxidation durchgesetzt ((siehe auch Kalzium-Aluminium). Das Kalzium wirkt als Modifikator der festen Tonerde-Einschlüsse. So werden niedrigste Gehalte an gelöstem Sauerstoff erreicht bei rascher Abscheidung der primären Desoxidationsprodukte. Die Bildung von Tonerde-Clustern wird vermieden.

Die verringerten Gehalte an festen Desoxidationsprodukten verbessern die Vergießbarkeit der Schmelze und die Oberflächengüte bei Blockguss und Strangguss.