Affinität

Neigung eines Stoffes, mit einem anderen eine Verbindung einzugehen.

Die bei chemischen Reaktionen freiwerdende (exotherme) oder verbrauchte (endotherme) Wärmemenge ist die so genannte Reaktionsenthalpie. Die Fähigkeit zur Oxidbildung kann so beurteilt werden. Die Affinitätsreihe für Sauerstoff fasst alle Metalloxide nach ihrer freigesetzten Oxidbildungswärme zusammen. Daraus ist zu erkennen, dass das Oxid mit der größten Reaktionsenthalpie (mit dem entsprechenden Metall) die stärkste Neigung zur Oxidation (Sauerstoffaufnahme) hat.

Damit ist die Möglichkeit geschaffen metallische Beimengungen in einer Schmelze durch oxidierende Behandlung in der Reihenfolge abnehmender Oxidbildungsenthalpien selektiv zu entfernen. Dabei ist aber immer die Bildungsenthalpie bei der entsprechenden Behandlungstemperatur der zu reinigenden Metallschmelze maßgebend.

  • Bild: Bildungsenthalpie in Abhängigkeit von der Temperatur: a) für Oxide (nach D.P.Gaskell), b) für Sulfide (nach M.F.Ancey-Moret), c) für Chloride (nach H.H. Kellogg)