Befeuchtungsgrad

Kenngröße, welche dem Wassergehalt einer Formstoffmischung im formgerechten Zustand entspricht, sie wird häufig auch als Wasserbedarf bezeichnet.

Gleicher Wassergehalt einer tongebundenen Formstoffmischung bedeutet jedoch nicht gleiches formtechnisches Verhalten. Der absolute Wassergehalt zum Erreichen optimaler Eigenschaften des Formstoffes wird von einer Reihe von Faktoren bestimmt. Dazu gehören die Eigenschaften des Formgrundstoffes (z. B. Porosität der Quarzsandkörner, Wasseraufsaugvermögen, spezifische Oberfläche), die Art des Bentonits, die Aufbereitungsintensität, der Gehalt an Bentonit und Zusatzstoffen sowie der Umlaufzustand des Altsandes (Oolithisierung, Verstaubung). Um Formstoffmischungen unterschiedlicher Zusammensetzung vergleichen zu können und um optimale absolute Wassergehalte für die verschiedenen Formverfahren bzw. Verdichtungsarten festlegen zu können, wurden die Begriffe „Wasserbedarf“ bzw. „Befeuchtungsgrad“ formuliert.

Der Befeuchtungsgrad wird heute mit der Verdichtbarkeitsprüfung ermittelt. Den Einfluss des Wassergehaltes auf wichtige Formstoffeigenschaften zeigt Bild 1. Daraus geht hervor, dass maximale Eigenschaften bei unterschiedlichen Wassergehalten erreicht werden. Bild 2 zeigt am Beispiel steigenden Bentonits, wie gleicher Befeuchtungsgrad (entspricht gleichem formgerechten Zustand) unterschiedliche, im speziellen Fall steigende Wassergehalte benötigt.

  • Bild 1: Einfluss des Wassergehaltes auf die wichtigsten Formstoffeigenschaften
  • Bild 2: Einfluss von Binder- und Wassergehalt auf die Gründruckfestigkeit, Bindergehalt von 2 bis 10 %