Eutektisches Silizium

Das in unter- und naheutektischen bzw. eutektischen Aluminium-Silizium-Legierungen im Eutektikum ausgeschiedene Silizium.

Das im (Al+Si)-Eutektikum vorliegende Silizium kann verschiedene Erscheinungsformen bzw. Modifikationen annehmen, was gezielt z. B. bei einer Veredelung genutzt wird (Bild 1).

Grundsätzlich erscheint das eutektische Silizium im metallografischen Schlifflamellar, in Anwesenheit von einigen ppm Phosphor scheidet es sich jedoch körnig aus.

Phosphor stabilisiert die körnige Ausbildung und stört die Veredelung (ähnliches Gefüge wie Bild 1-1.). Da früher der Phosphor in unveredelten Al-Si-Legierungen nicht ganz entfernt werden konnte, wurde fälschlicherweise die körnige Ausbildung als der Regelfall betrachtet. Werden veredelungswirksame Elemente wie Strontium oder Natrium zugegeben, so geht das eutektische Silizium immer mehr in eine feinlamellare bis hin zur feinfasrigen Ausbildung über. Antimon stabilisiert dagegen die lamellare Ausbildung und wurde früher insbesondere im Räderguss vielfach eingesetzt. Eine Wärmebehandlung mit einer Lösungsglühbehandlung formt das eutektische Silizium rundlich ein. Im Gegensatz dazu scheidet sich bei übereutektischen Al-Si-Legierungen als erste Phase das Primärsilizium aus.

Grundsätzlich bestimmen folgende Einflüsse die Ausbildungsform des eutektischen Siliziums:

Weiterführende Stichworte:
Aluminium-Kokillengusslegierungen
Duktile Druckgusslegierungen
eutektische Legierung

 

  • Bild 1: Erscheinungsformen des eutektischen Siliziums im metallografischen Schliff nach V. Rauta1 körnig (unveredelt)2 lamellar3 lamellar mit größeren Restlamellen (teilveredelt, unterveredelt)4 feinlamellar (leicht unterveredelt bis veredelt)5 fasrig (veredelt, vollveredelt)6 feinstfasrig (superveredelt, nur im Labor zu erzielen)