Exotherme Speiser

Exotherme Speiser sind offene oder geschlossene Hohlräume in der Gießform, die beim Gießen gemeinsam mit dem Gussstück mit flüssigem Metall gefüllt werden.

Ein Speiser ist so zu dimensionieren, dass sein Erstarrungsmodul größer ist als das des Knotenpunktes im Gussstück, um somit die Lunkerbildung im Stück zu verhindern. Aufgrund des größeren Erstarrungsmoduls (s. a. Modul, Gussstückmodul) hält der Speiser das in ihm befindliche Metall länger flüssig und kann somit das Volumendefizit in der Erstarrungsphase des Stücks ausgleichen. Somit wird der Punkt der letzten Erstarrung in den Speiser gelenkt und die „Dichtspeisung“ des Gussstücks gewährleistet.

Diese Speiser aus exotherm-isolierenden oder exothermen bzw. hochexothermen Material (s. exotherme Gemische) werden in Form zylindrischer und ovaler Hülsen oder geschlossener Speiserkappen mit oder ohne Brechkern angeboten. Sie werden mit unterschiedlichen Methoden je nach Formverfahren in der Gießform eingesetzt (Bilder 1 und 2, ASK Chemicals, Foseco Foundry Division Vesuvius GmbH).


Durch eine exotherme Reaktion erreichen die Speiser eine zwei bis dreifach längere Erstarrungszeit gegenüber gleich großen Natursandspeisern. Dementsprechend kann das Speiservolumen und die Speiserfläche am Gussstück verringert werden und das Ausbringen wird deutlich gesteigert.

Weiterführende Stichworte:
isolierender Speisereinsatz
Minispeiser
Speiserart
Williamsspeiser

 

 

  • Bild 1: Veränderung der Speiserwirkung durch exotherme Umhüllung (Quelle: ASK Chemicals GmbH, Hilden)
  • Bild 2: Beispiele von exothermen Speisern (Quelle: Foseco Foundry Division Vesuvius GmbH)