Formfüllungsvermögen

Fähigkeit zur Abbildung und Konturenwiedergabe des Formholraumes in Abhängigkeit des verwendeten Gusswerkstoffes. Es wird durch die Oberflächenspannung, das Erstarrungsverhalten (Erstarrungsmorphologie) und die Abkühlungsgeschwindigkeit beeinflusst.

Werden Gießspiralen abgegossen, wird die Länge der voll ausgelaufenen Spirale als Fließvermögen gewertet. Der Teil der Spirale der sich von der Formwand abhebt, also nicht mehr voll ausgelaufen ist, wird als Vorlauflänge bezeichnet und dem Formfüllungsvermögen gleichgesetzt. Hohes Formfüllungsvermögen ist demzufolge mit kurzen Vorlauflängen gleichzusetzen.

So besitzt beispielsweise Gusseisen mit Lamellengrafit ein ausgezeichnetes Formfüllungsvermögen, da hier in Folge der Grafitausscheidung die niedrigste Volumenschwindung aller Fe-C-Gusswerkstoffe vorliegt. Dies bedeutet, dass Formenkonturen am Abguss deutlich und scharf wiedergegeben werden.