Imprägniermittel

In der modernen Gussteil-Imprägnierung werden heute überwiegend Imprägniermittel auf der Basis von  (Meth-)Acrylaten eingesetzt.

Es gibt noch Technologien auf Basis von Wasserglas (Natrium Silikat) sowie auf Epoxy- und Polyester-Basis, welche jedoch kaum noch Verwendung finden.  

Wasserglas wird eigentlich nur noch dort angewendet, wenn es um Werkstücke geht, die sehr hohen Temperaturen (> 400°C) ausgesetzt sind und somit die modernen (Meth-)Acrylate-basierenden Imprägniermittel aufgrund ihrer Temperaturbeständigkeit nicht mehr verwendet werden können.

Alle Imprägniermittel bauen auf ähnlichen Grundmonomeren auf. So gibt es zwei Hauptgruppen, die man anhand ihrer Aushärtungsmethode unterscheidet:

Anaerobe Imprägniermittel

Diese Imprägniermittelhärten bei Raumtemperatur aus, was relativ langsam geschieht. Somit können so imprägnierte Werkstücke erst nach 48 Stunden druckgeprüft werden.

Die Verwendung erfolgt meist in einfachen, kleinen Nassvakuum-Systemen (WV) und in einigen Anlagen verwendet man eine Art „Beschleunigerbad“, wodurch die Aushärtung verkürzt werden kann.

Im Bereich der Gussteilimprägnierung wird auf diese Technologie weniger zurückgegriffen, da hier vielfach die Werkstücke direkt nach der Imprägnierung auf Dichtigkeit überprüft werden müssen.

Die grundsätzliche Performance der anaeroben Imprägniermittel steht aber den besser bekannten thermisch-aushärtenden Harzen in nichts nach.

 

Thermisch-aushärtende Imprägniermittel

Im Gegensatz zu den anaeroben Imprägniermitteln wird hier die Aushärtung quasi durch die externe Zufuhr von Energie erzwungen.

Die Aushärtung beruht auf der Zersetzung von Initiatoren unter Einwirkung von Wärme (meist 90 Grad Celsius)

Die Wärmezufuhr erfolgt meistens durch ein Heißwasser-Bad, da dieses eine sehr gute Energiespeicherung und einen sehr guten Wärmetransfer gewährleistet.

Sobald das Werkstück – und somit auch das infiltrierte Imprägniermittel – eine gewisse Temperatur erreicht, beginnt die Aushärtung. Die benötigte Temperatur kann man mit Hilfe der Konzentration und/oder Auswahl der Katalysatoren einstellen. Auf diese Weise kann man sowohl den Startpunkt der Aushärtung als auch die Gelzeit variieren.

Die benötigte Anlagentechnologie ist grundsätzlich bei allen thermisch-aushärtenden Harztypen identisch und besteht aus dem Autoklaven, einer Rückgewinnungseinheit, einer Waschstation und einer Aushärtestation. Die imprägnierten Werkstücke können direkt im Anschluss auf Dichtigkeit geprüft werden.

 

Weiterführende Stichworte:

Vakuum-Imprägnieren
Imprägnierkammer
Imprägnieranlage