Magnesiumabklingen

Das Abklingen von Magnesium ist vorwiegend eine Folge der Oxidation und der Verdampfung. Oxidation ist gleichzusetzen mit Sauerstoffkontakt. Die Ursachen dafür sind u. a.:

  • niedrigere, d.h. gegen Magnesium instabile Oxide in der Schlacke
  • Schlackenansätze in der Pfanne
  • Sauerstoff in den Poren der Feuerfestauskleidung
  • Kontakt der Schmelze mit der Atmosphäre etc.

Die Reaktion der dispergierten Schlackenpartikel in der Schmelze mit atmosphärischem Sauerstoff spielt dabei eine große Rolle. Typisch für solche Reaktionen ist die Bildung von MgS. MgS-Partikel steigen an die Badoberfläche, wo sie mit Luftsauerstoff reagieren. Es entsteht MgO, Schwefel wird dabei frei, diffundiert zurück in die Schmelze und löst dabei eine Rückschwefelung aus. Dann verbinden sich die frei gewordenen Schwefelatome mit Mg zu MgS und werden wieder auf der Badoberfläche oxidiert. Durch den Reinheitsgrad der Schmelze, die richtige Wahl des Feuerfestmaterials und die richtige Wahl der Gießmethode (s. Magnesiumbehandlung) kann das Gießergebnis optimiert werden. Nicht zuletzt wird auf diese Weise auch die Stabilität der Magnesiumeinstellung und das Abklingen wesentlich beeinflusst.

Das Handling behandelter Schmelzen kann eine Beschleunigung des Magnesiumabklingens hervorrufen. Als Auslöser für dieses Verhalten können folgende Wirkungsmechanismen verantwortlich gemacht werden: Beim Umgießen entstehen Turbulenzen, Turbulenzen vergrößern die Kontaktfläche zwischen Schmelze und Atmosphäre - sie tragen zur Koagulation und Ausscheidung nichtmetallischer Einschlüsse aus der Schmelze bei. Nach I. Henych und K. Regitz liegen die in der Praxis gemessenen Magnesiumverluste liegen zwischen 0,007 und 0,01 % Mg pro Vorgang.

Weiterführende Stichworte:
Abklingeffekt
Magnesiumausbringen
Magnesiumrestgehalt
Magnesiumbehandlungsdraht