Oberflächengüte

Gütezustand der Oberfläche eines Gusserzeugnisses.

Sie ist vor allem abhängig vom verwendeten Formstoff, dem Gusswerkstoff und der Gussstückgröße sowie anderen verfahrenstechnologischen Parametern. Die Tabelle 1 zeigt Anhaltswerte für die Gussstückqualität bei verschiedenen Formverfahren. Sie kann zahlenmäßig nicht bestimmt, sondern visuell nur subjektiv festgestellt werden. Dafür gilt die Europäische Norm DIN EN 1370 „Prüfung der Oberflächenrauhheit mit Hilfe von Vergleichsmustern“ (Bild 1), welche einen Sicht- oder Tastvergleich ermöglichen.

Beim Sichtvergleich soll das Licht schräg zur Oberfläche des Werkstückes und des Vergleichsmusters einfallen, wobei der Lichteinfallswinkel und auch der Betrachtungswinkel vor allem bei glatten Flächen zur Erzielung optimaler Erkennbarkeit der Rauheit variiert werden müssen.
Beim Tastvergleich erhält man die sichersten Ergebnisse, wenn zum Vergleich das der zulässigen Rauheit entsprechende Oberflächen-Vergleichsmuster sowie das nächst feinere und das nächst gröbere herangezogen werden.

DIN EN 1370 ist gültig für alle metallischen Gusswerkstoffe und alle Formverfahren und Gießverfahren mit Ausnahme des Druckgießens.

Die Norm stellt zwei Reihen von Oberflächenvergleichsmustern vor die Positivabdrücke von realen Gussstücken sind und jeweils zwischen Oberflächen im Rohguss- und in einem nachbehandelten Zustand unterschieden werden.

  • Tabelle  1: Maßgenauigkeit und Oberflächengüte von Rohgussteilen für verschiedene Gießverfahren (Anhaltswerte für vergleichbares Nennmaß von 500 mm)
  • Bild 1: Oberflächen-Vergleichsmuster mit der entsprechenden mittleren Rauheit Rz