Schülpentest

Beurteilung der Schülpenneigung von Nassgusssanden bei gleichzeitiger qualitativer Erfassung und Vergleichung der Fehlerneigung von Formstoffen mit verschiedenen Bentoniten. Eine schematische Darstellung des Schülpentest zeigt Bild 1a.

Im Unterkasten des zweigeteilten Modell liegen zwei dünne Anschnitte und ein Überlauf, im Oberkasten zwei Gießtrichter und davon ausgehend ein weiterer, kräftiger Anschnitt. Auf dem Oberkastenmodell sitzen Stege, welche die Formoberfläche unterbrechen, so dass unbehinderte Schalenbildung eintreten kann. Somit liegen der Schülpenprobe bewusst sehr ungünstige Gießbedingungen zugrunde. Die Anschnitte sind eng, die Gießgeschwindigkeit klein und die Druckhöhe des Metalls ist sehr gering was die Ausbildung von Rattenschwänzen ermöglicht.

Um die Dauer der Hitzestrahlung auf die Formraumdecke zu verlängern wird nach halber Formfüllung der Gießprozess kurzzeitig unterbrochen. Damit tritt ungehinderte Schalenbildung durch das aufsteigende Gießmetall ein. Zum Abschluss des Tests wird die Form durch den gegenüberliegenden Trichter gefüllt und die Sandfehler können sich im erstarrenden Gießmetall abbilden. Bild 1b und c zeigen geringe und mittlere Fehlerneigung nach dem Abguss der Schülpenprobe.

Weiterführende Stichworte:

Schülpe
Schülpzeit
Schülpzeitdiagramm

  • Bild 1: Schülpentest (schematisch): a) Prinzip der Schülpenprobe, b) geringe, c) mittlere bis starke Fehlerneigung, Quelle: S&B Industrial Minerals, Marl, Deutschland