Sigma-Phase

Trifft ein kubisch raumzentriertes (krz) und ein kubisch flächenzentriertes Metall zusammen, wobei deren Atomradien mit nur geringer Abweichung (intermetallische Phase, die sogenannte Sigma-Phase aus (Bild 1).

Sie entsteht bevorzugt aus Deltaferrit, da eine ihrer möglichen Zusammensetzungen (24 % Cr, 18 % Mo, 6 % Ni, 52 % Fe) der des Deltaferrits in hochlegiertem Cr-Ni-Stahl gleicht. Legierungsbestandteile wie Molybdän, Titan und Silizium begünstigen, Stickstoff und Kohlenstoff verringern die Bildung der Sigma-Phase.

Diese unerwünschte Phase scheidet sich in hochlegierten Stählen bei Temperaturen von 600 bis 900 °C aus. Da diese Phase der metallischen Matrix (Gefügegrundmasse) Chrom entzieht und ebenso versprödende Wirkung zeigt, ist sie unerwünscht. Besonders bei Stählen folgt daraus eine drastische Verschlechterung der Korrosionsbeständigkeit.

Oberhalb von 900°C geht die Sigma-Phase wieder in Lösung, d. h. sie kann durch eine entsprechende Wärmebehandlung wieder beseitigt werden.

Weiterführende Stichworte:
Chi-Phase

  • Bild 1: Sigma-Phase in einem Chrom-Molybdän-Stahl