Stampfen

Als Stampfen bezeichnet man die Verdichtung körniger Stoffe (Formstoffe aber auch feuerfeste Massen) mit einem Stampfwerkzeug.

Beim Hand- oder Bodenformen (Herdformen) werden bentonitgebundene oder ölgebundene Formsande (siehe Grünsandform, O.B.B.-Sand, Nassgussformverfahren) vor allem über das Stampfen von Hand verdichtet. Die Verdichtung durch das Stampfen sollte möglichst gleichmäßig sein, was beim Handformen schwierig einzustellen ist. Je nach Formkastenhöhe werden daher mehrere Lagen des Formsandes nacheinander aufgestampft. Es gilt folgende Eigenschaften der verdichteten Form zu gewährleisten:

1. Die Form muss ausreichend verdichtet sein und dem Gießdruck standhalten, sie darf sich während des Gießens und Erstarrens nicht verändern. Insbesondere ist dabei das Treiben durch zu geringe und ungleichmäßige Verdichtung zu verhindern (Bild 1).

2. Die Form muss eine ausreichende Gasdurchlässigkeit aufweisen, damit die entstehenden Gießgase entweichen können. Vielfach werden beim Handformen auch zusätzliche Luftlöcher (Luftstechen) gestochen.

Zum Erreichen der optimalen Verdichtung stehen dem Former für die manuelle Herstellung von Formen verschiedene Stampfwerkzeuge zur Verfügung. Bei kleineren Formen werden Spitzstampfer und Plattstampfer (siehe Handstampfer) verwendet, für größere Formen werden Druckluftstampfer verwendet.

  • Bild 1: 1: Formstoffverdichtung richtig, Gussstück ist maßgenau;2: Verdichtung ungleichmäßig bzw. zu gering: Gussstück ist „getrieben“