Trockenvakuum Imprägnierung (DV Prozess)

Während beim Nassvakuum-Verfahren die zu imprägnierende Charge direkt in das Imprägniermittel eingesetzt wird, erfolgt beim Trockenvakuum-Verfahren zunächst eine Evakuierung bevor die Werkstücke mit Imprägniermittel in Berührung kommen.Im Vergleich zu anderen Werkstücken weisen Gussstücke eine eher feinere und geschlossene Porositäten auf und daher verlangen sie nach einer effektiven Imprägniermethode, welche durch den Trockenvakuum-Prozesse realisiert wird.

Bei diesen Prozessen wird zunächst ein tiefes Vakuum gezogen, bevor die Werkstücke mit dem Imprägniermittel benetzt werden – somit ist die Imprägnierkammer zum Zeitpunkt des Evakuierens also noch trocken.

Dies hat den Vorteil, dass alle Werkstücke im Imprägnierkorb den gleichen Vakuumwert erfahren und die Luft nicht durch das Imprägniermittel hindurch gezogen werden muss.

Durch das nun im Werkstückgefüge herrschende Vakuum kann das Imprägniermittel nach der Belüftung des Imprägnierbehälters oberhalb des Medienspiegels leichter in die Porositäten und Leckagepfade eindringen.

Bei der Nutzung des Trockenvakuum-Prozesses kann maximal ein Druckunterschied von einer Atmosphäre (Vakuum in der Porosität – Umgebungsdruck oberhalb des Imprägniermittels) aufgebaut werden. Dieser Druckunterschied zwingt dann das Imprägniermittel in die Porosität hinein, wo es dann auch verbleibt. Dadurch sind teure Druckbehälter nicht notwendig

Die Imprägnierung mit dem DV-Prozess ist eine effektive Methode, um einfache Porositäten und Leckagen abzudichten und ist derzeit das am häufigsten genutzte Verfahren in Europa. Will man die Penetration des Imprägniermittels erheblich verbessern sind jedoch Druckbehälter zum Aufbau eines Überdruckes notwendig (Überdruckprozess).

Weiterführende Stichworte:
Vakuum-Imprägnieren
Imprägnierkammer
Imprägnieren