Vakuummetallurgie

Unter Vakuum durchgeführte metallurgische Behandlungsverfahren für Metalle im schmelzflüssigen Zustand wie Entgasen, Desoxidieren, Entkohlen und Legieren innerhalb des Schmelzofens und außerhalb in Transport- oder Gießpfannen.

Oft wird das Gießen selbst unter Vakuum vorgenommen. Bei Stahl ist die Vakuummetallurgie oft ein Synonym für Sekundärmetallurgie. Bild 1 zeigt einen Vakuum-Lichtbogen-Umschmelzofen, Bild 2 eine schematische Darstellung des Ofens.

Das Halten einer Schmelze unter Vakuum fördert in erster Linie die Entgasung und verhindert störende Reaktionen mit der Luftatmosphäre. Weiterhin werden durch die Vakuummetallurgie unerwünschte Begleitelemente, die von einer früheren Fertigungsstufe her in eine Legierung gelangt sind, entfernt.

So wird beispielsweise bei der Vakuum-Pfannen-Entgasung (VD-Entgasung) der flüssige Stahl mittels Inertgas in einer Pfanne, die sich in einer Vakuumkammer befindet, entgast. Das Inertgas dient als Spülgas und Rührmittel unter Vakuum und bewirkt eine Durchwirbelung der Schmelze, so dass eine größere Reaktionsfläche zwischen flüssigem Stahl und Schlacke erzeugt wird. Das Verfahren findet für sämtliche Stähle Anwendung. Die Kurzbezeichnung VD kommt aus dem Englischen und bedeutet Vacuum Degassing.

Weiterführende Stichworte:
Partialdruck
Rotorentgasung
Vakuumunterstütztes Druckgießen

  • Bild 1: Vakuum-Lichtbogen-Umschmelzofen VAR (ALD Vacuum Technologies GmbH, Hanau)
  • Bild 2: VAR-Ofen, schematisch (ALD Vacuum Technologies GmbH, Hanau)