Ziehriefen

Dieser Fehler kommt ausschließlich bei Druckgussteilen vor; seine Ausprägung wird über ein Rauheitsprofil definiert. Er wird teilweise auch als Auswurfkratzer oder Ziehspuren bezeichnet.

Die Fehler stellen sich als blanke, glänzende Kratzer dar und sind an der Gussoberfläche parallel zur Ausstoßeinrichtung und zur Ziehrichtung beweglicher Kerne bzw. parallel zum Öffnungshub der Form zu sehen (Bild 1). Sie sind in der Regel mit freiem Auge sichtbar, können aber durch eine Rauhigkeitsmessung quantifiziert werden.

Eine hohe Geschwindigkeit der Schmelze im Anschnitt (Strömungsgeschwindigkeit beim Druckgießen) in Verbindung mit hohen Formtemperatur und langer Zuhaltezeit sind wesentliche Entstehungsursachen des Fehlers.

Natürlich beeinflussen die jeweiligen Trennstoffe und deren Dosierung den Fehler genauso wie geringe Ausformschrägen und Formbeschädigungen durch Erosion. Auch ein geringer Eisengehalt in der Legierung soll diesen Fehler fördern.

Zielführende Abhilfemaßnahmen sind:

  • Verwendung einwandfreier Formen bzw. regelmäßige Überprüfung der Formoberflächen auf Erosionserscheinungen.
  • Erhöhung der Trennmitteldosierung bzw. dessen Konzentration.
  • Überprüfung der Trennmittelart.
  • Verringerung der Zuhaltezeit.
  • Verringerung der Formtemperatur.
  • Überprüfung der Ausformschrägen.
  • Verringerung der Geschwindigkeit der Schmelze im Anschnitt.



  • Bild 1: Typische Ziehriefen in starker Ausprägung