Zwischenstufenvergüten

Der Werkstoff wird durch Erwärmen über Ac3 in den Austenitzustand (siehe Austenit) überführt. Danach schreckt man das Werkstück in einem Warmbad (Salzbad oder Metallbad, siehe Warmbadhärten) ab, das auf einer Temperatur im Bereich der Zwischenstufe gehalten wird, und hält es darin bis zur vollständigen Umwandlung des Austenits. Das so gebildete Zwischenstufengefüge enthält die Karbide bereits in der Form, wie sie beim Anlassen im Anschluss an eine Härtung entstehen. Ein nachträgliches Anlassen des Zwischenstufengefüges erübrigt sich. Das nachfolgende Abkühlen auf Raumtemperatur kann beliebig erfolgen.

Welche Temperaturen für die Bainitumwandlung in Betracht kommen, kann aus dem für den betreffenden Stahl aufgestellten ZTU-Schaubild für isotherme Umwandlung entnommen werden. Die Umwandlung setzt erst nach einer bestimmten Anlaufzeit ein. Wird das Werkstück nach Annahme der Warmbadtemperatur vor der Bainitumwandlung aus dem Warmbad entnommen, so entsteht beim AbkühlenMartensit. Beim Verweilen über dem Martensitpunkt wandelt sich der Austenit praktisch völlig in das zähe Zwischenstufengefüge um.

Da der Anlassvorgang entfällt, treten auch die zur Anlasssprödigkeit führenden Vorgänge nicht auf. Die Zwischenstufentemperatur soll möglichst niedrig liegen, damit das Gefüge möglichst feinkörnig wird.

Weiterführende Stichworte:
Vergüten
Härten
Zwischenstufenumwandeln

  • Bild 1: Grobes Zwischenstufengefüge eines C-Stahls, 1000:1, (s. Bainit)