SAG - Studie

Zero Co2-Emission: Kryotank-Technologie „made in Austria“ als Gamechanger - Neue Studie zur Kompatibilität von Flüssigwasserstoffspeichern mit unterschiedlichen Antriebskonzepten vorgestellt.

SAG Kryotank, Quelle SAG

EU-Klimaschutzgesetze sehen vor, dass bis 2030 rund die Hälfte aller neuproduzierten Kraftfahrzeuge mit Zero Emission-Antrieben auszustatten sind. Um dieses Ziel zu erreichen, wird Wasserstoff im kommerziellen Verkehr vor allem in flüssiger Form (LH2) eine wichtige Rolle spielen. Um LH2 als Treibstoff optimal einzusetzen, haben die R&D-Experten der Salzburger Aluminium Group ein effizientes Wasserstoff-Kryotanksystem für LKW mit Brennstoffzellen-Antrieb entwickelt, das gleichzeitig Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und Zero Emission auf der Langstrecke bietet. Neben der Umweltfreundlichkeit sprechen weitere Vorteile für LH2: eine hohe Reichweite und kurze Betankungszeiten. Gleichzeitig benötigt LH2 – verglichen mit gasförmigem Wasserstoff – einen wesentlich niedrigeren Speicherdruck, was enorme technische Vorteile bringt. In einem nächsten Entwicklungsschritt forscht das SAG-Expertenteam nun an Speicherlösungen, die mit unterschiedlichen Versorgungsdrücken funktionieren und für den Einsatz im LKW sowohl mit Brennstoffzelle als auch Verbrennungsmotor einsetzbar sind. In einer Kompatibilitätsstudie haben die Experten die technischen Erfordernisse zusammengefasst und diese Ergebnisse kürzlich im Rahmen des 43. Wiener Motorensymposiums erstmals einem internationalen Fachpublikum präsentiert.

Kostenloser Download der Studie unter SAG Kryotank-Technologie für flüssigen Wasserstoff

Dr. Johannes Winklhofer, SAG-Entwicklungsleiter und Co-Autor der Studie, erklärt: „Verschiedene Wasserstoff-Antriebskonzepte verlangen nach unterschiedlichen Versorgungsdrücken. Diese reichen von weniger als 10 bar bei batteriebetriebenen Brennstoffzellen bis zu 300 bar bei der Hochdruck-Direkteinspritzung in einer Verbrennungskraftmaschine. Wir haben die technischen Erfordernisse dieser enormen Bandbreite an Druckunterschieden erforscht und stellen in unserer Studie dar, welche Technologie nötig ist, um in Kryo-Flüssigwasserstoffspeichern Versorgungsdrücke für unterschiedliche Antriebskonzepte bereitstellen zu können.“

 

 

Dr. Johannes Winklhofer, SAG-Entwicklungsleiter und Co-Autor der Studie

Emissionsfreier LKW-Transport mit LH2 bis 2030 Realität

Wasserstoff bietet – bei Herstellung  mittels grünem Strom –  eine CO2-neutrale Treibstoff-Alternative. Besonders der Brennstoffzellenantrieb mittels Flüssigwasserstoff ist durch die hohe Energiedichte außergewöhnlich effizient. Das zeigt ein Vergleich zu anderen Zero-Emission-Lösungen – wie etwa gasförmiger Wasserstoff, synthetische Kraftstoffe oder Batterieelektrik. Bei der Umwandlung in Antriebsenergie fallen lediglich Wasser und Wärme als „Nebenprodukte“ an.

Der geringe Platzbedarf bei gleichzeitig niedrigem Eigengewicht der von SAG entwickelten LH2-Tanks für LKW ermöglicht ein hohes Ladevolumen bei äußerst geringem Nutzlastverlust. Entscheidend ist vor allem auch die hohe Energiedichte von LH2, die hohe Reichweiten ermöglicht. Ein mit zwei Flüssigwasserstofftanks ausgestatteter LKW maximaler in Europa zugelassener Größe wird nach Volltankung bis zu 1000 Kilometer zurücklegen können. Die Entwicklung des SAG-Kryotanksystems  ist bereits so gut wie abgeschlossen. Erste Testphasen laufen. Mit Start der Serienproduktion wird in den nächsten drei Jahren gerechnet.

Kryotank-Technologie für die Luftfahrt

Flüssiger Wasserstoff wird sich in Zukunft u.a. auch als emissionsfreie Alternative zu fossilem Brennstoff in der Luftfahrt durchsetzen, so viele Experten. Die von SAG entwickelte Kryotank-Technologie kann auch in diesem Bereich einen wertvollen Beitrag zur Emissionsfreiheit leisten. „Unsere LH2-Kryotanktechnologie ist auch für die Verwendung in Luftfahrzeugen geeignet. Das Interesse der Industrie ist gegeben und erste Entwicklungsschritte laufen. Eine tolle Herausforderung für unser Entwicklungsteam, der wir uns parallel zur Weiterentwicklung des Kryotanksystems für weitere Anwendungen mit voller Begeisterung stellen und mit unseren Lösungen bald zu Zero Emission in vielen Bereichen beitragen“, so Dr. Karin Exner-Wöhrer, CEO der SAG Group, abschließend.

Quelle: SAG Group