Härten

Erhöhung der mechanischen Widerstandsfähigkeit von metallischen Werkstoffen durch gezielte Änderung und Umwandlung des Gefüges mittels Wärmebehandlung. Dabei wird im Wesentlichen zwischen Ausscheidungshärten (Aushärten) und eine Härten durch Umwandlungsvorgänge (Umwandlungshärten), z. B. durch Abschreckung (Abschreckhärten) unterschieden.

Das Härten von Eisenlegierungen und Stahl ist ein Abschreckhärten. Durch die rasche Abkühlung werden die Ausscheidung von Ferrit im untereutektoiden Bereich bzw. von Zementit im übereutektoiden Bereich und die Perlitbildung beim Unterschreiten der eutektoidenGleichgewichtstemperatur teilweise oder ganz unterdrückt.

Es entsteht Martensit mit typischer nadeliger Struktur, der dem Gefüge hohe Härte verleiht. Diejenige Abkühlungsgeschwindigkeit, bei der erstmals Martensit auftritt, wird als untere, und jene, bei der nur noch ausschließlich Martensit entsteht, als obere kritische Abkühlungsgeschwindigkeit bezeichnet (s. a. Martensitpunkt).

Besondere Härteverfahren sind: Brennhärten, Einsatzhärten, gebrochenes Härten, Induktionshärten, Nitrierhärten, Tauchhärten und Warmbadhärten. Härten mit anschließendem Anlassen zur Erzielung ausreichender Zähigkeit bei bestimmter Zugfestigkeit wird als Vergüten bezeichnet.