Al Mg9-Druckgusslegierung

Eisenarme, hochmagnesiumhaltige Aluminium-Druckgusslegierung (Beschlaggusslegierung) für Druckgussteile mit hohen Ansprüchen and die Korrosionsbeständigkeit, chemische Beständigkeit und Polierfähigkeit. Eine Übersicht über die chemische Zusammensetzung und Eigenschaften dieser Legierung gibt Tabelle 1 (Salzburger Aluminium Group) wieder.

Die Anwendung von AlMg(Si)-Legierungen im Druckguss ist nicht neu: Die Legierung Al Mg9 bzw. AlMg9(Si) (EN 1706 AC-51200, Al Mg9, VDS Nr. 349) findet bereits seit Jahrzehnten Einsatz vor allem in der Beschlagsindustrie. Die Druckgusslegierung enthält bis zu 2,5 Gewichts-% an Silizium, welches hauptsächlich zur Verbesserung der Gießeigenschaften dient. Bei geringeren Silizium-Gehalten nimmt die Gießbarkeit deutlich ab. Der hohe Magnesiumüberschuss der Legierung führt zu einer starken Sättigung des Mischkristalls, das gebildete Mg2Si liegt daher fast vollständig im Eutektikum vor. Eine Wärmebehandlung z. B. Warmauslagerung ist daher nicht zielführend.

Nachteil dieser magnesiumreichen Legierung ist die starke Neigung zur Wasserstoffaufnahme und die hohe Oxidationsneigung sowie die geringe bis mittlere 0,2 %-Dehngrenze (Tabelle 2, Salzburger Aluminium Group). Aufgrund des breiten Erstarrungsintervalls und der schwammigen Erstarrungsmorphologie muss die Legierung korngefeint werden und wird daher meist im gefeinten Zustand geliefert. Die Oxidationsneigung wird durch einen Zusatz an Beryllium verringert, der in einem geeigneten Toleranzbereich ebenfalls ab Werk vorliegt. Für den Schmelzer und Gießer stellt diese Legierung jedenfalls eine Herausforderung dar, die viel Routine und sorgsamen Umgang erfordert. Bei höherem Kreislaufanteil muss eine Nachfeinung erfolgen und ggf. der Beryllium-Gehalt korrigiert werden. Es sind spezielle Reinigungssalze und ein mit Argon geführter Rotationsentgasungsprozess notwendig, um die Oxide und den gelösten Wasserstoff in ausreichendem Maße entfernen zu können.

Die aus Al Mg9(Si) hergestellten Gussteile zeichnen sich durch ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit aus. Diese Legierung kann auch in Sand vergossen werden, dabei werden aber hohe Ansprüche an die Schmelzemetallurgie und -behandlung und an die Gieß- und Erstarrungstechnik gestellt und das Gussteil muss eine Homogenisierungsglühung durchlaufen. Das Homogenisieren kann bei im Druckguss hergestellten Bauteilen entfallen. Die Zerspanbarkeit und Polierbarkeit dieser Legierung sind ausgezeichnet, ebenso die chemische Beständigkeit. Die Al Mg(Si) eignet sich daher besonders zur Herstellung von nicht anodisierten Baubeschlägen, Apparateteilen mit verbesserter chemischer Beständigkeit und Haushaltsmaschinen.

 

 

  • Tabelle 1: Chemische Zusammensetzung der Legierung Al Mg9(Si), Markenname: Peraluman®-90 von Salzburger Aluminium Group (Änderungen vorbehalten)
  • Tabelle 2: Mechanische Eigenschaften der Legierung Al Mg9(Si), Markenname: Peraluman®-90 von SASalzburger Aluminium Group (Änderungen vorbehalten)