Baumann-Abdruck

Dient zum Nachweis von Schwefelanreicherungen (Seigerungen) in Stahl und ist somit ein Ätzverfahren (siehe auch Ätzen).

Drückt man ein mit 5%-iger Schwefelsäure getränktes Bromsilberpapier (Fotopapier) auf den Schliff einer Stahlprobe, so färben die schwefelhaltigen Stellen das Papier dunkel.

Die Schwefelsäure reagiert mit den Sulfideinschlüssen und bildet dabei Schwefelwasserstoff. Dieser wiederum reagiert mit dem Bromsilberpapier zu dunklem Silbersulfid. Dadurch wird die Verteilung der Sulfideinschlüsse (Bild 1) im Werkstoff widergegeben. Der Abdruck wird fixiert, gewässert, getrocknet und kann so archiviert werden.

  • Bild 1: Baumann-Abdruck zur Darstellung der Schwefelverteilung in Baustählen; je dunkler die Färbung, desto größer die Schwefelkonzentration (Quelle: Zentrallabor GmbH, Leipzig)