Formfestigkeit

Sie ist ein Maß für die Festigkeitseigenschaften der verdichteten Form bei Raumtemperatur (s. Gründruckfestigkeit, Grünzugfestigkeit) und damit ein Maß für die Qualität der bentonitgebundenen Formstoffmischung und wird maßgeblich vom Bindergehalt und der Aufbereitung bestimmt. Dabei ist jedoch stets die Wechselbeziehung zum Wassergehalt zu berücksichtigen.

Bei konstanter Verdichtungsintensität (s. Verdichtung) und Binderqualität werden die Festigkeitseigenschaften durch den Bindergehalt und Wassergehalt bestimmt.

Die Aufbereitbarkeit gibt an, wie schnell ein Bentonit im Formstoffmischer das ebenfalls dort zugegebene Wasser aufnimmt und einen Binderfilm um die Körner des Formstoffes bildet. Eine optimale Ausnutzung des Festigkeitspotentials eines Gießereibentonits liegt nur bei vollständiger Umhüllung der Quarzkörner des Formstoffes durch den Binder vor. Die Steigerung der Formfestigkeit während der Aufbereitung ist somit ein Gütekriterium für die Aufbereitbarkeit eines Bentonits.

Bei der Optimierung der Formstoffqualität ist jedoch stets darauf zu achten, dass steigende Bindergehalte die Formstoffkosten erhöhen, das Sinterverhalten des Formstoffes ungünstig beeinflussen und das Ausleeren, d. h. das Trennen der erstarrten Gussteile vom Formstoff, erschweren.

Die Grünfestigkeitseigenschaften (Gründruckfestigkeit, Grünscherfestigkeit, Grünzugfestigkeit und Grünspaltfestigkeit) werden an dem zylindrischen Normprüfkörper ermittelt, welcher mit drei Rammschlägen, was wiederum einer Verdichtungsarbeit von 3,26 Nm entspricht, verdichtet (s. Formsandprüfung).

Weiterführende Stichworte:
Formfestigkeitsprüfer
Formstoffverfestigung
Formstoffsteuerung
Formstoffverdichtung