Magnesium-Niederdruckgießanlage

Anlage zur Herstellung von Magnesium-Gussteilen mit dem Niederdruck-Kokillengießverfahren.

Beim neuen Verfahren erfolgt die Befüllung der Form durch eine mechanische Schmelzepumpe
(Bild 1), da das konventionelle Niederdruckgießverfahren mit Gasdruckbeaufschlagung (z. B. für Aluminiumlegierungen) für Magnesium wenig geeignet ist. Die Pumpe wird dabei über eine Druck- oder Zeitmessung so gesteuert, dass sie Formfüllung in der gewünschten Weise - auch mit unterschiedlichen Füllgeschwindigkeiten - erfolgen kann.

Damit ergeben sich gegenüber der konventionellen Druckbeaufschlagung mit Gas folgende Vorteile:

  • Die Pumpe kann mittels Notaus-Betätigung oder aufgrund von Fehlerdetektoren augenblicklich angehalten werden, womit ein Herausschleudern oder Auslaufen von flüssigem Magnesium verhindert wird.
  • Die Schmelze im Tiegel und der darüber befindliche (Schutz-)Gasraum müssen nicht druckdicht abgeschlossen werden. Damit entfallen die aufwendig handzuhabenden und wartungsintensiven Verschlüsse für Reinigungs- und Chargieröffnungen.
  • Da der Tiegel und seine Abdeckungen keinem Überdruck ausgesetzt sind, kann die Ausführung vereinfacht werden: geringe Wandstärken, unbombierte Wände und Deckel, einfache Durchführungen von Messleitungen sind nun möglich.

Während der Erstarrung der Schmelze in der Form wird die Schwindung durch den Nachdruck der Schmelzepumpe gespeist. Bei besonders langen Erstarrungszeiten - z. B. bei dickwandigen Gussteilen - kann der Nachdruck auch mittels eines speziell ausgelegten Zylinders mit Kolben aufgebracht werden. Dieses zum Patent angemeldete Verfahren erlaubt es, die Schmelzezufuhr von der Pumpe zur Form durch den Kolbenvorschub abzusperren und mit dem Kolben den gewünschten Nachdruck zu erzeugen.

Weiterführende Stichworte:
Niederdruck-Gießanlage
Magnesium-Schmelz- und Dosierofen

 

 

 

  • Bild 1: Prinzip des Mg-Niederdruckgießverfahrens, Quelle: Ing. Rauch Fertigungstechnik GmbH