Probenahme

Art und Weise wie eine Probe aus dem Rohmaterial der Schmelze oder dem Gussstück zum Zweck einer weiteren chemischen, physikalischen oder metallographischen Untersuchung entnommen wird.

So wird beispielsweise bei Schliffproben mit Hilfe eines Trennverfahrens dem jeweiligen Material entnommen. Hierbei besteht die Gefahr der Beeinflussung der Materialstruktur in der Nähe der späteren Schlifffläche. Diese Beeinflussungen können durch Wärmeeinwirkungen, Verformungen, Verstärkung oder Neubildung von Rissen sowie Kantenschädigung hervorgerufen werden.

Bild 1 zeigt einen mit einer Trennscheibe unsachgemäß entnommenen Schliff. Die dabei entstandene Wärme hat zur Ausbildung von hellen und dunklen Zonen geführt.

Bild 2 und Bild 3 zeigen, dass in diesen Zonen unterschiedliche Gefüge auftreten, die eine genaue Beurteilung des Gefüges nicht mehr zulassen.

Deshalb ist es unumgänglich Schliffproben nass zu trennen. Die Trennscheibe besteht idealerweise aus Al2O3, SiC oder Diamant und einem Bindemittel (Kunststoff, Gummi, Metall), welche durch Schleifen in einem Kühlmittel (Wasser) die Probe herausarbeitet. Bei weichen Werkstoffen (z. B. Aluminiumlegierungen) ist darauf zu achten, dass der Anpressdruck durch Wahl eines geeigneten Trennwerkzeuges gering gehalten wird. Die spätere Schlifffläche hat dann eine ausgezeichnete Ebenheit und erfährt keine Änderung.

  • Bild 1: Unsachgemäß entnommener Schliff mit Wärmeeinwirkungszonen, 1:1
  • Bild 2: Gefügeausbildung in den hellen Zone aus Bild 1, 100:1, geätzt
  • Bild 3: Gefügeausbildung in den dunklen Zone aus Bild 1, 100:1, geätzt