Restmagnesiumgehalt

Magnesiumgehalt, welcher nach Abbindung des Sauerstoffs und des Schwefels während der Magnesiumbehandlung im erstarrten Gusseisen mit Kugelgraphit vorliegt.

Maßgebend für die Magnesiumzugabe und damit letztlich für den erreichbaren Restmagnesiumgehalt  ist der jeweilige Schwefelgehalt des Basiseisens zur Herstellung von GJS.  Außerdem ist von Bedeutung ob mit Reinmagnesium oder mit einer Mg-Vorlegierung gearbeitet wird. So kann bei einer Reinmagnesiumbehandlung der kritischen Schwefelgehalte höher liegen als beispielsweise bei einer Behandlung mit Vorlegierung.

Nach R. W. Heine ergibt ein Verhältnis Magnesium zu Schwefel von 3:1 immer Gusseisen mit Kugelgraphit. Bei Mg-Restgehalten ≤ 0,025 % ist eine ordnungsgemäße Kugelausbildung nicht mehr zu erwarten.  

Andererseits sollte der Restmagnesiumgehalt aber eine kritische Größe (≥ 0,55 %) nicht überschreiten, da dann abgesehen von Schlackeneinschlüssen, Korngrenzenablagerungen und Carbidbildung auch die mechanischen Eigenschaften, insbesondere die Dehnung, negativ beeinflusst werden. Zu hohe Mg-Restgehalte beeinflussen die Nodularität, vor allem in dickwandigen Querschnitten. So beginnt wie im Bild dargestellt die Störwirkung mit Einschnürungen auf der Sphärolithenoberfläche um dann bei noch höherer Magnesium-Konzentration in den so genannten „Igelgraphit“ über zu gehen.

  • Bild 1: Überhöhter Restmagnesiumgehalt führt zu Störung der Kugelausbildung (Mg = 0,065 %), 300:1