Speiser

Offener oder geschlossener Raum in der Gießform, der die Aufgabe hat, so viel flüssiges Material zu speichern, dass die während der Erstarrung stattfindende Volumenveränderung ausgeglichen (Bild 1) und somit eine Lunkerbildung verhindert werden kann.

Für die Speisetechnik ist nur die Erstarrungsschrumpfung von Bedeutung, da diese Volumenänderung mit Hilfe von Speisern (s. Speiserart) ausgeglichen werden muss.

Demzufolge muss der Speiser auch immer höher als der zu speisende Bereich angebracht werden und mit dem lunkergefährdeten Bereich (s. Lunker) des Gussstückes verbunden sein. Außerdem ist er so zu bemessen, dass er zuletzt oder zumindest später als eben dieser gefährdete Bereich erstarrt. Dies wird realisiert wenn der Erstarrungsmodul des Speisers (Glg. 1, Verhältnis von Volumen zu Oberfläche des Speisers) um rund 20 % größer als der des dicht zu speisenden Gussteilabschnitts (Gussstückmodul) ist.
 

Glg. 1:           MSpeiser= 1,2 x MGussstück



Heute wird das "Flüssigmetallreservoir" des Speisers mittels geeigneter Rechenalgorithmen bzw. mit Hilfe von Programmen der Erstarrungssimulation ermittelt, welches sowohl modul- als auch schrumpfungsgerecht (Bild 2Foseco Foundry Division Vesuvius GmbH, Borken, Deutschland).

Weiterführende Stichworte:
Atmosphärischer Speiser
Blindspeiser
Exotherme Speiser
Minispeiser
Naturspeiser
Williamsspeiser

 

 

 

  • Bild 1: Volumenveränderung in Abhängigkeit von der Temperatur
  • Bild 2: Nutzung der Erstarrungssimulation zur Speiserberechnung (FOSECO Foundry Division, Borken, Deutschland)