Spritzperle

Perlenförmige Einschlüsse die nur lose mit dem umgebenden Metall verbunden sind.

Der Fehler ist mit freiem Auge an der Gussoberfläche sichtbar, sehr oft werden diese Spritzperlen aber auch erst nach der Bearbeitung freigelegt. Der Fehler kann bei allen Gusslegierungen, unabhängig vom Formverfahren, vorkommen.

Im Gegensatz zur Schwitzperle haben die Spritzperlen die gleiche chemische Zusammensetzung wie das Gussteil. Auch das Grundgefüge ist gleich. Bei Gusseisen allerdings kann die Grafitausbildung (siehe Grafitform) infolge schnellerer Abkühlung von der des Gussteiles abweichen. Die Spritzperlen werden in der Regel von einer dünnen Oxidhaut umgeben, manchmal sind in der näheren Umgebung auch Gasblasen vorhanden.So entstehen durch starke Turbulenzen beim Gießen oder durch Spritzwirkung in der Gießform vorzeitig erstarrte Metallteilchen in Tropfen oder Kugelform, die sich mit einer Oxidhaut überziehen und vom Gießmetall mitgerissen werden. Die Oxidhaut verhindert, dass die Perlen von der nachfließenden Schmelze wieder aufgeschmolzen werden.

Ein optimales Anschnittsytem, das eine gleichmäßige und ruhige Formfüllung gewährleistet schafft Abhilfe.

Weiterführende Stichworte:
Gussfehler
Formsandbedingte Gussfehler
Spritzkugel

  • Bild 1: Spritzperlen in einer Blase unter dem Speiser von einem Drehbankbett (Nettogewicht 20 t) aus Gusseisen mit Lamellengrafit (aus International Atlas of Casting Defects. AFS, Des Plaines, IL 60016)