Transkristallisation

Bildung von Stengelkristallen bei der Erstarrung einer Schmelze in Richtung des Wärmeflusses.

Technische Stähle kristallisieren bei der Erstarrung weitgehend unter Bildung von Dendriten d. h. einer bevorzugten Kristallisation der Ecken des legierungsarmen Mischkristalls. Dabei bilden sich Kristalle mit tannenbaumähnlichem Habitus (Dendriten). Die Dendritenlänge kann in großen Wanddicken mehrere Zentimeter betragen und bei extrem hoher Abkühlungsgeschwindigkeit bis in den submikroskopischen Bereich gehen. Auch die Dendritenverzweigung verringert sich mit zunehmender Unterkühlung, wie das Bild 1 schematisch verdeutlicht. Deshalb ist die Randzone im Allgemeinen feindendritisch und die Kernzone grobdendritisch ausgebildet. In der dazwischenliegenden Transkristallisationszone sind die Dendriten streng nach der Wärmeflussrichtung ausgerichtet.

  • Bild 1: Veränderung der Dendritenmorphologie mit zunehmender Unterkühlung (nach O. Liesenberg und D. Wittekopf)