Trennbruch

Der ohne wesentliche Verformung eingetretene Spaltbruch wird als Trennung auf definierten kristallografischen Ebenen in Metallen, die nur eine sehr geringe oder keine Quergleitung erlauben, definiert. Daher ist der Spaltbruchmechanismus auf kubisch raumzentrierte oder hexagonal dichtest gepackte Metalle beschränkt und tritt in kubisch-flächenzentrierten Werkstoffen nur in Ausnahmefällen, hauptsächlich bei Korrosionseffekten, auf.

Spaltbrüche scheinen an Stellen zu entstehen, an denen die kristallografische Gleitung behindert wird, wie an Korngrenzen, Subkorngrenzen, Zwillingskorngrenzen, Fremdpartikeln, sich schneidenden Gleitbändern etc. Der Spaltbruch breitet sich mit sehr hoher Geschwindigkeit aus. Dabei wird verhältnismäßig wenig Energie verbraucht, was unter Umständen die Fortpflanzung des Bruches von kurzen Anrissen oder seichten Kerben ermöglicht.

Die Spaltflächen eines verformungslosen Bruches sind nicht ideal glatt, sondern weisen linienförmige Strukturen auf, die allgemein als Fluss-Stufen oder Fluss-Muster (river pattern) und Zungenstufen bezeichnet werden.

Weiterführende Stichworte:
Dauerbruch
Faulbruch
Wabenbruch

  • Bild: Trennbruch beim Überschreiten der Dehngrenze, 1000:1