Zirkonsand

Formgrundstoff, der überwiegend aus dem Mineral Zirkoniumsilikat (ZrO2·SiO2 bzw. ZrSiO4) besteht (Bild 1, Bild 2).

Durch elektrostatische Trennung werden Zirkonsande mit einer Reinheit von etwa 99,5 % erhalten. Die aufbereiteten Sande liegen im Korngrößenbereich zwischen 0,06 und 0,3 mm.

Zirkonsand ist der hitzebeständigste aller gebräuchlichen Gießereisande, der wegen seiner gegenüber dem Quarzsand wesentlich geringeren thermischen Ausdehnung als Modellsand bei Gusseisen und Stahl, als Formgrundstoff bei Feinguss und Genauguss (s. Cosworth-Sandgießverfahren) sowie als Bestandteil hochfeuerfester Formschlichten verwendet wird.

Auch Wärmeleitfähigkeit und Dichte des Zirkonsandes sind höher als z. B. von Quarzsand und verleihen damit dem Formstoff größeres Wärmeschluckvermögen; Zirkonsandeinlagen oder Zirkonsandkerne werden deshalb mitunter in Quarzsandformen zur Erzwingung einer gerichteten Erstarrung verwendet.

Zirkonsande werden in gleicher Weise wie Quarzsande verarbeitet. Ihre Verwendung gewährleistet neben einer guten Gussteiloberfläche und eines verminderten Putzaufwandes auch die Herabsetzung der Silikosegefahr.
 

  • Bild 1: Zirkoniumsilikat (dunkelbraune Kristalle) als Basisrohstoff für Zirkonsand, Lagerstätte Wilberforce, Ontario, Kanada, Quelle: Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse, Universität Wien
  • Bild 2: Zirkonsand, abgerollte Kristalle, Lagerstätte Anakie, Queensland, Australien, Quelle: Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse, Universität Wien