Audit

Der Begriff Audit entstammt dem lateinischen „audire“, das „hören“ oder auch „Anhörung“ bedeutet.

Unter dem Begriff Qualitätsaudit versteht man eine systematische und unabhängige Untersuchung mit dem Ziel, die Schwachstellen aufzudecken, etwaige Verbesserungen anzuregen bzw. deren Wirksamkeit zu überprüfen. Die Audits dienen im Rahmen des Qualitätsmanagements dazu, Prozesse, Produkte aber auch Managementsysteme hinsichtlich der Erfüllung von Anforderungen und Richtlinien zu bewerten.

Qualitätsaudits werden von unabhängigen, dafür geschulten Auditoren und nach Plan durchgeführt. In diesem Auditplan ist angeführt was, wann, wo und wie geprüft wird. Zur Überprüfung und als Unterlagen dienen z. B. Zeichnungen, Normen, Pflichtenhefte, Prüfpläne, Fehlersammelkarten, Checklisten etc.

Die Auditarten werden nach dem Auftragsgegenstand und nach dem Status des Auditors unterschieden (Bild 1).

Unterscheidung nach dem Auditgegenstand

Die 3 wichtigsten Arten sind nachfolgend beschrieben.

Produktaudit:
Produkte werden untersucht, ob die Qualitätsmerkmale mit den Vorgaben (z. B. den Zeichnungen und Normen) übereinstimmen und ob die Qualitätsanforderungen, insbesondere hinsichtlich Funktion und Sicherheit, aus der Sicht des Kunden bzw. des Auftraggebers erfüllt werden.

Prozessaudit:
Mit Hilfe dieses Audits sollen Verbesserungsmöglichkeiten eines Prozesses aufgezeigt werden. Dazu wird die Stabilität, Effektivität (Wirksamkeit) und Effizienz (Wirtschaftlichkeit) von Prozessen überprüft. Zudem wird die Übereinstimmung mit gesetzlichen Anforderungen, Normen und den Prozessdokumentationen geprüft.

Systemaudit:

Hierbei wird das gesamte Qualitätsmanagement-System eines Unternehmens auf seine Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit beurteilt bzw. werden damit Schwachstellen, Korrektur- und Verbesserungsmaßnahmen ermittelt.

Unterscheidung nach dem Status des Auditors

Internes Audit:
Dieses Audit, durchgeführt von einem Mitarbeiter des Unternehmens, dient als Managementwerkzeug zur Beurteilung der eigenen Leistungen.

Externes Audit:
Hierbei wird unterschieden zwischen dem Lieferanten- und dem Zertifizierungsaudit. Durch Lieferantenaudits bewerten Firmen ihre Lieferanten, meist in Form von Prozessaudits. Üblicherweise führt dieses Audit der Managementbeauftragte des Kunden bei seinem Lieferanten durch. Beim Zertifizierungsaudit wird die Fähigkeit eines Unternehmens und seines Managementsystems auditiert, wobei dieses Audit durch einen unabhängigen Auditor einer Zertifizierungsstelle durchgeführt wird.

Weiterführende Literatur:
Geiger W., Kotte W., Handbuch Qualität, Grundlagen und Elemente des Qualitätsmanagements, Friedr. Vieweg & Sohn Verlag, Wiesbaden, 2008.

  • Bild 1: Auditarten, Unterscheidung nach dem Auftragsgenstand bzw. dem Satus des Auditors