Faulbruch

Erstarrt Temperguss infolge falscher Zusammensetzung (Verhältnis Kohlenstoff zu Silizium und Mangan zu Schwefel) nicht vollständig weiß und sind Spuren von Aluminium, Blei und Arsen im Eisen vorhanden tritt dieser Gefügefehler auf.

Es zeigen sich meist nestartige Einschlüsse von Lamellengrafit in den Bruchflächen. Dieser so entstandene Grafit kann durch das nachfolgende Tempern nicht mehr verändert werden. Stark oxidierende Schmelzbedingungen und unkontrollierte Zugabe von Ferrosilizium sowie verzögerte Abkühlung (große Wanddicken) fördern diesen Fehler. Deshalb sollten vor allem die Kohlenstoff- und Siliziumgehalte immer auf die Abkühlungsgeschwindigkeit, die wiederum durch die vorherrschenden Wanddickenverhältnisse bestimmt wird, eingestellt werden.

Normaler Faulbruch stellt sich im Bruchquerschnitt weiß mit einem eingelagerten, grau erstarrten Kern oder vollständig grau dar.

Demgegenüber spricht man von anormalem Faulbruch wenn das Kerngefüge weiß und die Randzone zum Teil grau (Bild 1) erscheint. Wenn dickere Querschnitte einwandfrei weiß erstarren, dünnere Bereiche eine Grauerstarrung zeigen spricht man ebenfalls von anormalem Faulbruch.


 

  • Bild 1: Normaler und anormaler Faulbruch, schematisch nach F. Roll, (Quelle: Hasse, Stephan: Giesserei-Lexikon (19., überarb. Aufl.), Fachverlag Schiele & Schön, Berlin, 2008)