Oxidhaut

Kommen Oberflächen flüssiger Metalle und Legierungen in Berührung mit Luftsauerstoff können sich dort dünne Oxide bilden. Besitzt das betreffende Metall oder seine jeweiligen Legierungsbestandteile eine hohe Sauerstoffaffinität so steigt die Gefahr der Oxidhautbildung.

Unlösliche Oxidfilme bilden sich beim Schmelzen, Pfannenfüllen und Gießen, vor allem bei Aluminium, Silizium und Chrom sowie Legierungen, die diese Metalle in größeren Konzentrationen enthalten. Wenn diese nichtmetallische Einschlüsse in das Gussstück gelangen unterbrechen sie den Gefügeverbund und führen zum Ausschuss des Gussteiles.

Oxideinschlüsse sind daher als Gussfehler zu bezeichnen (Bilder 1 und 2). Wichtigste Maßnahme zur Verhinderung solcher Fehler ist die Vermeidung von Turbulenz beim Füllen der Pfannen, beim Pfannentransport und Gießen sowie bei der Formfüllung, desgleichen das Sauberhalten der Öfen, Tiegel und Pfannen und das sorgfältige Reinigen und Abkrätzen der gießfertigen Schmelzen.

Weiterführende Stichworte:
Oxidation
Oxideinschluss
Gussfehler
Formsandbedingte Gussfehler

 

 

  • Bild 1: Oxidhauteinschlüsse im Bruchgefüge Gussteiles aus der Legierung AlSi12, ungeätzt, 60:1
  • Bild 2: Elementespektrum des Einschlusses aus Bild 1