Hängebahn-Strahlanlage

Strahlanlage bei der das Strahlgut von einem Gehänge aufgenommen wird, das sich in der Strahlkabine um die Gehängeachse drehen kann. 

Der Einsatz einer Hängebahn-Strahlanlage empfiehlt sich bei empfindlichen und nicht trommelfähigen, schweren oder großvolumigen Werkstücken. Sie werden zur Bearbeitung an Werkstückträger gehängt und in die Anlage gefahren. Durch die gleichzeitig rotierende und oszillierende Bewegung des Gehänges kann der Strahl jede Werkstückecke optimal erreichen. Neben ihrer außerordentlichen Flexibilität zeichnet sich diese Anlage auch durch ihre besonders kompakte und Platz sparende Bauform aus. Der Hängebahntransport (siehe auch Hängebahn) kann mit hand- oder motorgetriebenen Laufkatzen, auch mit Kreisfördersystemen und mit Selbstfahrgehängen vorgenommen werden. Neben der Ausführung als Einschienenstrahlbahn sind diese Anlagen auch auf ein Y-Schienensystem sowie ein getaktetes und kontinuierliches Durchlaufsystem (Power & Free) erweiterbar. 

Der Aufbau einer Hängebahn-Strahlanlage nach dem Einlaufverfahren vom Typ CAPSOR® (Rump Strahlanlagen GmbH & Co. KG) ist in Bild 1 dargestellt. 

Die Aufhängung erfolgt an einem Hängebahnsystem mit Laufwagen oder Hebezeugen. Während des Strahlvorgangs rotiert und oszilliert das Werkstück im Strahlbereich (Bild 2, Rump Strahlanlagen GmbH & Co. KG).
Im Gegensatz zum Einlaufverfahren erfolgt beim Durchlaufverfahren die Aufhängung an Traversen einer Hand-Hängebahn, eines Power & Free - Fördersystems oder eines Kreisfördersystems, bei großen Lasten auch mit Elektrofahr- und Hubwerken (Bilder 3 und 4, Rump Strahlanlagen GmbH & Co. KG).

Die in Bild 5 (AGTOS GmbH) schematisch dargestellte Hängebahn-Strahlanlage arbeitet wie folgt:

Die Werkstücke werden an ein Strahlgestell oder direkt an den Drehhaken des Fahrwerks aufgehängt und bis kurz vor die Stahlanlage geschoben. Eine automatische Einzugsvorrichtung transportiert sie zur ersten Strahlposition.

Nach Programm-Start wird die Maschinentür automatisch geschlossen und elektro-pneumatisch verriegelt. Die Werkstücke werden drehend, in drei Positionen entsprechend der voreingestellten Strahlzeit, gestrahlt.

Das Strahlmittel wird zur kontinuierlichen Nutzung im Umlauf gehalten und gereinigt.

Über die Strahlmitteldosiereinrichtung gelangt das gereinigte Strahlmittel vom Strahlmittelbunker zu den Hochleistungsturbinen.

Nach Ende des Strahlzyklus und nach Stillstand der Turbinen öffnet sich die Maschinentür automatisch und das Werkstückgehänge fährt wieder in die Ausgangsposition zurück.

Für ein staubfreies Betreiben der Strahlanlagen erzeugt ein Ventilator den erforderlichen Unterdruck. Die abgesaugte Luft wird mit einer Filteranlage gereinigt.

Das Video (AGTOS GmbH) zeigt ein Anwendungsbeispiel einer Hängebahn-Strahlanlage.

 

Weiterführende Stichworte:
Drahtgurt-Strahlanlage
Drehtisch-Strahlanlage
Druckluftstrahlen
Manipulator-Strahlanlagen
Trommelstrahlanlage
Metallische Strahlmittel

  • Bild 1: Hängebahn-Strahlanlagen Typ CAPSOR®: Einlaufverfahren, schematisch (Rump Strahlanlagen GmbH & Co. KG)
  • Bild 2: Hängebahn-Strahlanlagen Typ CAPSOR®: Einlaufverfahren (Rump Strahlanlagen GmbH & Co. KG)
  • Bild 3: Hängebahn-Strahlanlagen Typ LINEXA® Durchlaufverfahren, schematisch (Rump Strahlanlagen GmbH & Co. KG)
  • Bild 4: Hängebahn-Strahlanlagen Typ LINEXA® Durchlaufverfahren (Rump Strahlanlagen GmbH & Co. KG)
  • Bild 5: Aufbau einer Hängebahn-Strahlanlage (AGTOS GmbH)
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