Peritektikum

In Legierungssystemen mit vollkommener Löslichkeit im flüssigen Zustand und begrenzter Löslichkeit im festen Zustand. Ein peritektisches System ist dadurch gekennzeichnet, dass eine feste Phase β mit der Konzentration cβ bei der peritektischen Temperatur Tp unter Zersetzung schmilzt.

Bei der peritektischen Reaktion befinden sich eine flüssige Phase S und eine feste Phase α im thermodynamischen Gleichgewicht mit einer festen Phase β, deren chemische Zusammensetzung sich von Phase α unterscheidet. Somit ist das Peritektikum ist ein Art Entmischung (s. Peritektikale).

Die Entstehung eines Peritektikums ausgehend von einem System vollständiger Mischbarkeit durch die zunehmende Ausbildung einer Mischungslücke ist in Bild 1 dargestellt.

Die peritektische Reaktion läuft wie folgt ab: S+ α -> β

Bei sinkender Temperatur bilden sich α-Kristalle, welche bei konstanter Temperatur mit der Schmelze reagieren und dabei β-Kristalle bilden. Die β-Kristalle lagern sich dabei um die α-Kristalle, daher die Bezeichnung Peritektikum (peri = darum herum). Peritektische Systeme entstehen im Allgemeinen, wenn die Schmelzpunkte der reinen Komponenten sehr unterschiedlich sind. Die peritektische Temperatur liegt dann zwischen den Schmelzpunkten der reinen Komponenten, beispielhaft ist dafür das System Pt-Re angeführt.

Weiterführende Stichworte:
Peritektikale, Peritektoid
Eutektikum, Eutektoid

  • Bild 1: Schematische Entwicklung eines peritektischen Systems bei zunehmender Mischungslücke im Festen